Folgende Schlagzeilen füllten 2020/2021 nicht nur in der Schweiz den Blätterwald: «Gymnasiast und sein Kumpel werden mit Masken zu Multimillionären», «Zürcher Jung-Unternehmer scheffeln Millionen mit Masken. Als Erstes Bentley und Ferrari gekauft.»
Die Schlagzeilen zielen auf den ethisch-moralischen Kern der Marktwirtschaft: Bilden sich auf einem Markt faire Preise? Gibt es unanständige Gewinne? Widerspricht das System der Marktwirtschaft fundamentalen ethisch-moralischen Prinzipien?
Um eine Beurteilung der gesinnungsethisch motivierten Schlagzeilen zu ermöglichen, werden folgende Punkte analysiert:
Die Fragen beziehen sich hauptsächlich auf ethisch-moralische Aspekte, bei denen es nicht um «richtig» oder «falsch» geht, schon gar nicht um «Wahrheit». Es steht die offene Diskussion im Vordergrund. Die Idee solcher Fragestellungen ist in Anlehnung an die Fragebögen von Max Frisch in seinem «Tagebuch 2» entstanden.
Die Fallstudie konzentriert sich auf ethisch-moralische Aspekte der Marktwirtschaft am Beispiel der Masken-Millionäre. Bei der Frage der Wucherpreise (Aufgabe 3) wird das Problem des Schutzes vor Übervorteilung aus ethisch-moralischer Sicht diskutiert.
Die Fallstudie macht keine rechtliche Beurteilung der Lieferungen der EMIX TRADING AG, weder in preislicher Hinsicht («Wucherpreise») noch in qualitativer Hinsicht («mangelhafte Maskenqualität»).
Es empfiehlt sich, dass sich die Lernenden vor der Bearbeitung dieses Falles mit den Themen «Preisbildung» (Kap. 2) und «Marktwirtschaft» (Kap. 3) des Lehrbuchs «Aktuelle Volkswirtschaftslehre» befasst haben.
Hinweis:
Anfang 2023 waren rechtliche Verfahren gegen die EMIX TRADING AG noch im Gang.