Dieses Modul beleuchtet das Konzept der Preisdiskriminierung, stellt verschiedene Ausprägungen davon vor und zeigt, wie Unternehmen durch unterschiedliche Preisstrategien auf dem Markt agieren: Welche Ziele verfolgen sie damit? Welche Auswirkungen hat Preisdiskriminierung auf die Wohlfahrt?
Die Schüler:innen lernen die ökonomischen Aspekte von Preisdiskriminierung und ihre Auswirkungen auf Konsumentinnen und Konsumenten sowie Unternehmen anhand einer Web-Simulation kennen.
Zwei bis drei Lektionen.
Wirtschaft und Recht.
Leicht bis mittel.
Das Modul Preisdiskriminierung umfasst den Kommentar und folgende Unterrichtsmaterialien:
Die Lernenden können … |
… Preisdiskriminierung in eigenen Worten beschreiben und verschiedene Ausprägungen davon unterscheiden. |
… Marktvoraussetzungen benennen, die erfüllt sein müssen, damit es zu Preisdiskriminierung kommen kann. |
… erklären, wie sich Preisdiskriminierung auf die Marktteilnehmenden und die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt auswirkt. |
In der Web-Simulation lernen die Schüler:innen die ökonomischen Aspekte der Preisdiskriminierung kennen. Als Chef:in eines Start-Up-Unternehmens entscheiden sie über die Preise im Onlineshop der Firma. Dazu erhalten sie im Verlauf der Simulation unterschiedliche Möglichkeiten zur Anpassung der Preise an die beiden Kundengruppen.
Gewinnmaximierende Lösung
Runde | Form der Diskriminierung | Gewinnmaximierender Preis | Verkaufte Menge | Gewinn |
---|---|---|---|---|
1–5 | Keine Diskriminierung: Einheitspreis | Kundin und Kunde: CHF 20 | Kundin: 1 T−Shirt Kunde: 1 T−Shirt | CHF 40 - CHF 10 = CHF 30 |
6–10 | Segmentierung: Unterscheidung anhand persönlicher Merkmale | Kundin: CHF 30 Kunde: CHF 20 | Kundin: 1 T−Shirt Kunde: 1 T−Shirt | CHF 30 + CHF 20 - CHF 10 = CHF 40 |
11–15 | Selbstselektion: Unterscheidung anhand gekaufter Menge | Kundin und Kunde, 1 T−Shirt: CHF 20 Kundin und Kunde, 2 T−Shirts: CHF 30 | Kundin: 2 T−Shirts Kunde:1 T−Shirt | CHF 30 + CHF 20 - CHF 15 = CHF 35 |
16–20 | Perfekte Preisdiskriminierung: Unterscheidung anhand persönlicher Merkmale und gekaufter Menge | Kundin, 1 T−Shirt: CHF 30 Kundin, 2 T−Shirts: CHF 40 Kunde, 1 T−Shirt: CHF 20 Kunde, 2 T−Shirts: CHF 26 | Kundin: 2 T−Shirts Kunde: 2 T−Shirts | CHF 40 + CHF 26 - CHF 20 = CHF 46 |
Zusatz: Nicht jede Form der Preisdiskriminierung führt zur Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt. In der Simulation ist die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt maximal beim Verkauf von vier T−Shirts, da die Produktionskosten (5 Franken pro T−Shirt) tiefer sind als der Nutzenzuwachs des Kunden (dieser entspricht dem minimalen Nutzenzuwachs), beim Kauf von einem zu zwei T−Shirts (Nutzenzuwachs: 26 Franken – 20 Franken = 6 Franken). Die Maximierung wird bei perfekter Preisdiskriminierung erreicht. Bei der Selbstselektion wird die Maximierung trotz Preisdiskriminierung nicht erreicht, da der Kunde nur ein T−Shirt kauft. Dies ist aber notwendig, damit sich die Kundschaft selbstständig nach ihrer Zahlungsbereitschaft einteilt.
Das Modul bietet eine Möglichkeit, das zunehmend präsente Thema der Preisdiskriminierung im Unterricht aufzugreifen. Die angestrebten kompetenzorientierten Lernziele werden mithilfe der Simulation, des Aufgabensets und des Fachtextes entwickelt.
Phase 1: Lernen durch Handeln – sich einlassen (45 Min.)
In der ersten Phase wird die Simulation durchgeführt. Die integrierte Anleitung ermöglicht es den Schüler:innen, sich selbstständig einzulesen und dann zu starten.
Die Simulation kann entweder als Einzelarbeit oder in kleineren Gruppen durchgeführt werden.
Am Ende der Simulation sollen die Schüler:innen die automatisch kreierte Auswertung ausdrucken oder speichern. Diese wird in der zweiten Phase zur Bearbeitung der Lernaufträge benötigt.
Phase 2: Sich austauschen und reflektieren (20 Min.)
Nach der Simulation reflektieren die Schüler:innen zunächst selbstständig ihr Vorgehen im Rahmen der Simulation. Sie werden dazu durch die Aufträge 1 bis 4 im Aufgabenset angeleitet.
Die Schüler:innen setzen sich dabei mit den unterschiedlichen Faktoren zur Preisdiskriminierung auseinander und analysieren die Auswirkungen der Preisdiskriminierung auf die Marktteilnehmenden.
Im Sinne einer gemeinsamen Auswertung und Reflektion bietet es sich an, die gewonnen Erkenntnisse im Plenum zu diskutieren. Beispielsweise können unterschiedliche Antworten zu den gleichen Aufträgen in der Klasse besprochen werden.
Phase 3: Wissen erweitern und anwenden (30-45 Min.)
Die dritte Phase dient der Vertiefung. Mithilfe des Fachtextes und der Aufträge 5 bis 9 eignen sich die SuS schrittweise das Wissen zu den Konzepten der Preisdiskriminierung an.
Falls die Schüler:innen beim Aufgabenset Unterstützung benötigen, kann diese durch die Lehrperson oder gegenseitig via Partnerarbeit erfolgen.
Schritte | Beschrieb | Medien/Unterlagen | Zeit | |
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Phase 1 Sich einlassen 45 Min. | Einstieg | Selbstständiges Einlesen in die Simulation | Web-Simulation; individuelle Laptops; | 10 Min. |
Durchführung der Simulation | Simulation durchführen | Web-Simulation; individuelle Laptops; | 35 Min. | |
Phase 2 Sich austauschen und reflektieren 20–30 Min. | Inhaltliche Auswertung und Reflexion | Auswertung der Simulation anhand der Aufträge 1-4 aus dem Aufgabenset | Aufgabenset; individuelle Tablets oder Laptops; automatisch generierte Auswertung der Simulation | 10–15 Min. |
Diskussion | Ergebnisse im Plenum diskutieren | Computer und Beamer; Aufgabenset; als Hintergrundinformation für die Lehrperson: Lösungshinweise | 10–15 Min. | |
Phase 3 Wissen erweitern und anwenden 30–45 Min. | Wissen erarbeiten | Studium des Fachtextes und Bearbeitung der Aufträge 5-9 im Aufgabenset | Aufgabenset; Fachtext; individuelle Tablets oder Laptops | 30–45 Min. |