Preisdiskriminierung
Preisdiskriminierung

Kommentar für die Lehrperson

Preisdiskriminierung

Übersicht

Thema und Inhalt

Dieses Modul beleuchtet das Konzept der Preisdiskriminierung, stellt verschiedene Ausprägungen davon vor und zeigt, wie Unternehmen durch unterschiedliche Preisstrategien auf dem Markt agieren: Welche Ziele verfolgen sie damit? Welche Auswirkungen hat Preisdiskriminierung auf die Wohlfahrt?

Didaktisches Format

Die Schülerinnen und Schüler (SuS) lernen die ökonomischen Aspekte von Preisdiskriminierung und ihre Auswirkungen auf Konsumentinnen und Konsumenten sowie Unternehmen anhand einer Excel-Simulation kennen.

Dauer

Zwei bis drei Lektionen.

Geeignete Fächer

Wirtschaft und Recht.

Anspruchsniveau

Leicht bis mittel.

Ressourcen zum Modul

Das Modul Preisdiskriminierung umfasst den Kommentar und folgende Unterrichtsmaterialien:

Hinweis Excel-Simulation

Beim Öffnen der Datei «Simulation Preisdiskriminierung» erscheint ein Hinweis, dass die Makros blockiert wurden. Damit die Simulation funktionsfähig ist, müssen die SuS eine lokale Version der Datei auf ihrem Computer speichern. In den Eigenschaften der Excel-Datei können die SuS die Blockierung aufheben.

Weitere Informationen zum Vorgehen finden Sie hier.

Die Simulation wurde getestet und funktioniert mit den gängigen Excel Versionen von Microsoft und Mac OS X.

Kompetenzorientierte Lernziele

Die Lernenden können …
… Preisdiskriminierung in eigenen Worten beschreiben und verschiedene Ausprägungen davon unterscheiden.
… Marktvoraussetzungen benennen, die erfüllt sein müssen, damit es zu Preisdiskriminierung kommen kann.
… erklären, wie sich Preisdiskriminierung auf die Marktteilnehmenden und die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt auswirkt.

 

Hinweise zum Modul

Zur Excel-Simulation

In der Excel-Simulation lernen die SuS die ökonomischen Aspekte der Preisdiskriminierung kennen. Als Chef:in eines Start-Up-Unternehmens entscheiden sie über die Preise im Onlineshop der Firma. Dazu erhalten sie im Verlauf der Simulation unterschiedliche Möglichkeiten zur Anpassung der Preise an die beiden Kundengruppen.

Gewinnmaximierende Lösung

Runde Form der Diskriminierung Gewinnmaximierender Preis Verkaufte Menge Gewinn
1–5 Keine Diskriminierung: Einheitspreis Kundin und Kunde: CHF 20 Kundin: 1 T−Shirt
Kunde: 1 T−Shirt
CHF 40 - CHF 10 = CHF 30
6–10 Segmentierung: Unterscheidung anhand persönlicher Merkmale Kundin: CHF 30
Kunde: CHF 20
Kundin: 1 T−Shirt
Kunde: 1 T−Shirt
CHF 30 + CHF 20 - CHF 10 = CHF 40
11–15 Selbstselektion: Unterscheidung anhand gekaufter Menge Kundin und Kunde, 1 T−Shirt: CHF 20
Kundin und Kunde, 2 T−Shirts: CHF 30
Kundin: 2 T−Shirts
Kunde:1 T−Shirt
CHF 30 + CHF 20 - CHF 15 = CHF 35
16–20 Perfekte Preisdiskriminierung: Unterscheidung anhand persönlicher Merkmale und gekaufter Menge Kundin, 1 T−Shirt: CHF 30
Kundin, 2 T−Shirts: CHF 40

Kunde, 1 T−Shirt: CHF 20
Kunde, 2 T−Shirts: CHF 26
Kundin: 2 T−Shirts
Kunde: 2 T−Shirts
CHF 40 + CHF 26 - CHF 20 = CHF 46

Zusatz: Nicht jede Form der Preisdiskriminierung führt zur Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt. In der Simulation ist die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt maximal beim Verkauf von vier T−Shirts, da die Produktionskosten (5 Franken pro T−Shirt) tiefer sind als der Nutzenzuwachs des Kunden (dieser entspricht dem minimalen Nutzenzuwachs), beim Kauf von einem zu zwei T−Shirts (Nutzenzuwachs: 26 Franken – 20 Franken = 6 Franken). Die Maximierung wird bei perfekter Preisdiskriminierung erreicht. Bei der Selbstselektion wird die Maximierung trotz Preisdiskriminierung nicht erreicht, da der Kunde nur ein T−Shirt kauft. Dies ist aber notwendig, damit sich die Kundschaft selbstständig nach ihrer Zahlungsbereitschaft einteilt.

Mögliches Unterrichtsszenario

Das Modul bietet eine Möglichkeit, das zunehmend präsente Thema der Preisdiskriminierung im Unterricht aufzugreifen. Die angestrebten kompetenzorientierten Lernziele werden mithilfe der Simulation, des Aufgabensets und des Fachtextes entwickelt.

Phase 1: Lernen durch Handeln – sich einlassen (45 Min.)

In der ersten Phase wird die Simulation durchgeführt. Die integrierte Anleitung ermöglicht es den SuS, sich selbstständig einzulesen und dann zu starten.

Die Simulation kann entweder als Einzelarbeit oder in kleineren Gruppen durchgeführt werden.

Am Ende der Simulation sollen die SuS die automatisch kreierte Auswertung ausdrucken oder speichern. Diese wird in der zweiten Phase zur Bearbeitung der Lernaufträge benötigt.

Phase 2: Sich austauschen und reflektieren (20 Min.)

Nach der Simulation reflektieren die SuS zunächst selbstständig ihr Vorgehen im Rahmen der Simulation. Sie werden dazu durch die Aufträge 1 bis 4 im Aufgabenset angeleitet.

Die SuS setzen sich dabei mit den unterschiedlichen Faktoren zur Preisdiskriminierung auseinander und analysieren die Auswirkungen der Preisdiskriminierung auf die Marktteilnehmenden.

Im Sinne einer gemeinsamen Auswertung und Reflektion bietet es sich an, die gewonnen Erkenntnisse im Plenum zu diskutieren. Beispielsweise können unterschiedliche Antworten zu den gleichen Aufträgen in der Klasse besprochen werden.

Phase 3: Wissen erweitern und anwenden (30-45 Min.)

Die dritte Phase dient der Vertiefung. Mithilfe des Fachtextes und der Aufträge 5 bis 9 eignen sich die SuS schrittweise das Wissen zu den Konzepten der Preisdiskriminierung an.

Falls die SuS beim Aufgabenset Unterstützung benötigen, kann diese durch die Lehrperson oder gegenseitig via Partnerarbeit erfolgen.

Möglicher Ablauf im Überblick

  Schritte Beschrieb Medien/Unterlagen Zeit
Phase 1
Sich einlassen

45 Min.
Einstieg Selbstständiges Einlesen in die Simulation Excel-Simulation (Zugang am besten über schuleigene LMS);
individuelle Laptops;
WLAN-Anschluss
10 Min.
Durchführung der Simulation Simulation durchführen Excel-Simulation (Zugang am besten über schuleigene LMS);
individuelle Laptops;
WLAN-Anschluss
35 Min.
Phase 2
Sich austauschen und reflektieren

20–30 Min.
Inhaltliche Auswertung und Reflexion Auswertung der Simulation anhand der Aufträge 1-4 aus dem Aufgabenset Aufgabenset (Zugang am besten über schuleigene LMS);
individuelle Tablets oder Laptops;
automatisch generierte Auswertung der Simulation
10–15 Min.
Diskussion Ergebnisse im Plenum diskutieren Computer und Beamer;
Aufgabenset;
als Hintergrundinformation für die Lehrperson: Lösungshinweise
10–15 Min.
Phase 3
Wissen erweitern und anwenden

30–45 Min.
 
Wissen erarbeiten Studium des Fachtextes und Bearbeitung der Aufträge 5-9 im Aufgabenset Aufgabenset (Zugang am besten über schuleigene LMS); 
Fachtext;
individuelle Tablets oder Laptops
30–45 Min.