Die US-amerikanischen Ökonomen Acemoğlu, Johnson und Robinson gewinnen für ihre Forschung zu den Ursachen des nationalen Wohlstandes den prestigeträchtigen Preis in Stockholm.
Hier fassen wir die Haupterkenntnis der drei Forscher kurz zusammen und verweisen auf weiterführende Beiträge zum Thema.
Die drei Ökonomen Acemoğlu, Johnson und Robinson untersuchten in ihrer preisgekürten Arbeit eine der wichtigsten ökonomischen Fragen: Wieso sind einige Länder arm und andere reich?
Die drei Ökonomen haben diese Frage aus einer für die Wirtschaftswissenschaften neuen Perspektive beantwortet. In ihrer Forschung stehen nicht geografische, kulturelle oder religiöse Unterschiede im Mittelpunkt, sondern gesellschaftliche Institutionen wie Schulen, Behörden und Gerichte.
Die drei Ökonomen zeigen mit historischen Daten aus der Kolonialzeit, dass Kolonien mit Institutionen, die die Bevölkerung ausbeuteten, wie beispielsweise durch Sklaverei und Zwangsarbeit, langfristig keinen Wohlstand hervorbrachten und in Armut versanken. Anders verhielt es sich in den Nachfolgestaaten von Kolonien, in denen Institutionen eingeführt wurden, die die Benachteiligten förderten und in die staatlichen Institutionen integrierten: Einige dieser Staaten entwickelten sich über die Zeit zu wohlhabenden Volkswirtschaften.
Diese neue Erkenntnis ist auch auf die heutige Zeit übertragbar und gibt eine Richtung vor, in die sich Staaten idealerweise bewegen sollten – bzw. eben nicht bewegen sollten.
Im Jahr 1776 veröffentlichte Adam Smith sein weltberühmtes Werk «Der Wohlstand der Nationen». Dieses gab den Startschuss für die Ökonomie als Wissenschaftsdisziplin. Heute, rund 250 Jahre später, haben sich Acemoğlu, Johnson und Robinson dieser Thematik erneut angenommen, dieses Mal mit Daten aus der realen Welt und Analysemethoden, von denen Adam Smith einst nur träumen konnte.