Entgegen der gängigen Vorstellung waren auch Schweizer Akteurinnen und Akteure Teil des westlichen Kolonialismus in Afrika, Asien und Amerika. Doch welche Rolle genau spielte unser Land in der Kolonialgeschichte?
Eine Ausstellung im Landesmuseum Zürich zeigt, wie die Schweiz in den Kolonialismus verstrickt war – und wie dieser bis heute nachwirkt.
Lange Zeit herrschte hierzulande die Überzeugung vor, dass die Schweiz mit dem Kolonialismus nichts zu tun hatte. Der Dreieckshandel war zwar ein Begriff, aber eine Verstrickung der Schweiz darin wurde eher in Abrede gestellt.
In den vergangenen Jahren hat sich dies gewandelt. Unter dem Schlagwort «Kolonialismus ohne Kolonien» wurde in den letzten Jahren viel Forschungsarbeit geleistet. Im Gegensatz zu anderen Kleinstaaten wie Belgien oder Dänemark hatte die Schweiz zwar nie koloniale Ambitionen, dennoch waren Schweizer:innen in den Imperialismus in Afrika involviert.
Nun nimmt sich das Landesmuseum Zürich der Thematik an, und dies auf erfrischend nüchterne Art und Weise. Dass das Thema heikel ist, dessen ist sich das Kuratorium bewusst. Dennoch will man zeigen, was passiert ist: «Die Ausstellung enthält Objekte, Bilder und Begriffe, die rassistisch und diskriminierend sind. Sie sind historische Zeugnisse des damaligen westlichen Überlegenheitsdenkens», liest man am Eingang.
Angebot für Schulen
Das Landesmuseum bietet für alle Schulklassen in der Schweiz kostenlose Führungen an. Zur Auswahl stehen zwei Varianten: eine Übersichtsführung und eine interaktive Führung, bei der Weiterdenken und Verknüpfen der Inhalte im Zentrum stehen.
Inputs für Lehrpersonen
Zur Vorbereitung des Besuchs bietet das Landesmuseum auch Einführungen für Lehrpersonen mit inhaltlichen und didaktischen Inputs in vier Sprachen. Zusätzlich sind Lernunterlagen zur Vor- und Nachbereitung sowie Aufgabenblätter auf der Ausstellungsseite zum Download verfügbar.
Die Ausstellung ist bis Ende Januar 2025 zu besichtigen.
