In diesem Daten-Themenblock geht es um die Messung von wirtschaftlicher Ungleichheit. Es wird somit ein aktuelles ökonomisches Thema vertieft und mit der Förderung von Datenkompetenz verbunden.
Datenkompetenz ist auf der Sekundarstufe II eine zentrale überfachliche Kompetenz. Sie ist insbesondere für den effektiven Umgang mit Daten aus dem sozial- und naturwissenschaftlichen Bereich bedeutsam.
Der Daten-Themenblock ist um ein Set von Lernaufträgen mit integriertem Fachinput herum aufgebaut. Dieses Aufgabenset kombiniert verschiedene methodisch-didaktische Elemente: Einstiegsaufträge zur Vorentlastung, fachliche Inputs zur Wissenserweiterung, Lernaufträge zur Sicherung und Anwendung des neuen Wissens, anspruchsvolle Knacknuss-Aufgaben als Herausforderung für lernschnelle Schülerinnen und Schüler.
Dadurch wird ein ganzheitlicher Lernprozess gefördert, der verschiedenen Lernstilen und -geschwindigkeiten gerecht wird. Die Bearbeitung kann in unterschiedlichen Sozialformen erfolgen (bspw. Einzel- oder Partnerarbeit).
Ein ebenfalls zur Verfügung gestellter Advance Organizer hilft den Schülerinnen und Schülern, sich auf die bevorstehenden Inhalte vorzubereiten und bietet Orientierung bei der Bearbeitung des Aufgabensets.
Je nach Vertiefung zwei bis vier Lektionen.
Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht
Hoch. Dieser Daten-Themenblock eignet sich in erster Linie für den Schultyp GYM im Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht.
Dieser Daten-Themenblock umfasst den Kommentar und folgende Unterrichtsmaterialien:
Die Schülerinnen und Schüler können … |
… die Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit von Informationsquellen anhand von einem Quellenkategorienraster einschätzen. |
… Grafiken lesen und interpretieren sowie zwischen Lesen und Interpretieren unterscheiden. |
… verschiedene Masse zur Messung der Ungleichheit erklären sowie deren Vor- und Nachteile nennen. |
… verschiedene Indikatoren zur Beurteilung der Ungleichheit unterscheiden. |
… das Ausmass der Ungleichheit international vergleichen und dabei auch den Einfluss der staatlichen Umverteilung beleuchten. |
Im Daten-Themenblock Ungleichheit konzentrieren sich die Schülerinnen und Schüler auf die Messung und Bewertung der Einkommensungleichheit in der Schweiz und vergleichen die Ergebnisse mit den Ungleichheitsdaten aus anderen Ländern.
Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Indikatoren und Masse für Ungleichheit sowie deren Vor- und Nachteile kennen.
Konzept der wirtschaftlichen Ungleichheit
Ungleichheit kann aus verschiedenen, miteinander verbundenen Perspektiven betrachtet werden. Der gebräuchlichste Indikator ist die Einkommensungleichheit, die aufzeigt, inwieweit das Einkommen innerhalb einer Bevölkerung gleich oder eben ungleich verteilt ist.
Verwandte Konzepte sind die Vermögensungleichheit (Verteilung des Vermögens auf Haushalte oder Einzelpersonen zu einem bestimmten Zeitpunkt), die Konsumungleichheit (wie viel Geld Haushalte für Waren und Dienstleistungen ausgeben) und die Chancenungleichheit (Einfluss von Umständen auf das Einkommen, die der Einzelne nicht kontrollieren kann, wie z. B. der sozioökonomische Status der Familie, das Geschlecht oder der ethnische Hintergrund).
Alle diese Ungleichheitskonzepte sind miteinander verwandt und bieten unterschiedliche und sich ergänzende Einblicke in das Thema wirtschaftliche Ungleichheit.
Mehr zum Thema finden Sie auf der Modul-Webseite.
Im Daten-Themenblock Ungleichheit werden Steuerdaten aus der Bundessteuerstatistik der Eidgenössischen Steuerverwaltung ESTV (sogenannte Administrativdaten) verwendet. Alternativ könnten Umfragedaten genutzt werden. Umfragedaten stützen sich auf Auswertungen von schriftlichen Fragebogen oder telefonischen Erhebungen, bei denen Personen zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt werden.
Beide, Steuer- und Umfragedaten, haben ihre Vor- und Nachteile.
Steuerdaten umfassen alle Personen und liefern somit ein umfassendes Bild. Umfragedaten stützen sich auf eine Stichprobe. Es muss damit gerechnet werden, dass sehr hohe Einkommen nicht enthalten sind, weil diese Personen beispielsweise aus Zeit- oder Diskretionsgründen nicht an der Umfrage teilnehmen.
Ein weiterer Vorteil von Steuerdaten ist, dass sie aufgrund eines gesetzlichen Auftrags erhoben werden. Die Richtigkeit der Steuerdaten muss deshalb von den Steuerbehörden überprüft werden. Wer in der Steuererklärung falsche Angaben macht, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Bei Umfragedaten gibt es keine solche Qualitätssicherung. So muss bei einer telefonischen Umfrage kaum mit Konsequenzen gerechnet werden, wenn man falsche Angaben macht.
Steuerdaten stützen sich auf das Steuergesetz. Das zu versteuernde Einkommen entspricht nicht zwingend dem Einkommen, das wir zur Beurteilung der wirtschaftlichen Situation messen wollen. Beispiele: Steuerpflichtige können sich in ihre Pensionskasse einkaufen, indem sie Geld vom Sparkonto in die Pensionskasse überweisen. Dieser Betrag kann von der Einkommenssteuer abgezogen werden und reduziert somit das steuerbare Einkommen.
Ein weiterer Nachteil von Steuerdaten ist, dass ein Anreiz besteht, sich möglichst «arm zu rechnen», da die Angaben in der Steuererklärung die Basis für die Höhe der Steuern sind. So kann nicht ausgeschlossen werden, dass gewisse Einkommen hinterzogen (also nicht deklariert) werden. Somit ist der gesetzliche Auftrag, auf dem Steuerdaten beruhen, gleichzeitig ein Vor- und ein Nachteil.
Der Daten-Themenblock ist um ein Set von Lernaufträgen mit integriertem Fachinput herum aufgebaut. Dieses Aufgabenset kombiniert verschiedene methodisch-didaktische Elemente: Einstiegsaufträge zur Vorentlastung, fachliche Inputs zur Wissenserweiterung, Lernaufträge zur Sicherung und Anwendung des neuen Wissens, anspruchsvolle Knacknuss-Aufgaben als Herausforderung für leistungsstarke und schnelle Schülerinnen und Schüler.
Ein ebenfalls zur Verfügung gestellter Advance Organizer hilft den Schülerinnen und Schülern, sich auf die bevorstehenden Inhalte vorzubereiten und bietet Orientierung bei der Bearbeitung des Aufgabensets.
So wird ein ganzheitlicher Lernprozess gefördert, der verschiedenen Lernstilen und -geschwindigkeiten gerecht wird.
Zum Advance Organizer
Zu Beginn der Lektion erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Advance Organizer. Dieser dient als strukturierter Überblick, der die wichtigsten Themen und Stationen des Aufgabensets vorstellt.
Zum Aufgabenset
Das Aufgabenset ist entlang der Hauptpunkte im Advance Organizer in fünf Kapitel gegliedert:
Die Kapitel im Aufgabenset sind grundsätzlich wie folgt strukturiert:
Die Kompetenzen, die in den Lernzielen abgebildet sind, können über folgende drei Schritte entwickelt werden; dabei werden zwei Varianten (kurz und optimal) unterschieden, die sich hinsichtlich Bearbeitungszeit und thematischer Vertiefung unterscheiden: