In den Diskussionen, wie eine wirksame Klimapolitik zu gestalten sei, wird häufig die Frage gestellt, ob weiteres Wirtschaftswachstum Teil der Lösung oder Teil des Problems ist. Während auf der einen Seite behauptet wird, nur mit weiterem Wachstum sei das Klimaproblem zu lösen, sehen andere eine Lösung nur mit weniger Wachstum und Wohlstand.
In der Fallstudie werden die Zielkonflikte und Zielharmonien zwischen Wachstum, Umwelt und Lebensqualität beschrieben und diskutiert. Die drei Wachstumskonzepte «Green Growth», «Beyond Growth» und «Degrowth» zeigen unterschiedliche Lösungen dieser Zielkonflikte auf, machen aber auch deutlich, dass es letztlich um kontroverse wirtschafts- und gesellschaftspolitische Fragen geht. Bei allen Wachstumskonzepten spielt die Einschätzung über die Entkopplungsmöglichkeiten von Wachstum und Umweltverbrauch eine zentrale Rolle.
Die Lösung der Fallstudie erfordert einerseits analytische Fähigkeiten bei der Interpretation von Statistiken aber auch bei der Führung von kontroversen Diskussionen.
In der Aufgabe 5 werden drei Wachstumskonzepte vorgestellt. Diese Konzepte unterschieden sich u.a. deshalb voneinander, weil sie die offenbleibenden Fragen anders beantworten. Dabei gibt es eben kein richtig oder falsch.
Die Lernenden sollen aber ihre Position – mit den Erfahrungen aus den vorherigen Aufgaben – klären und im Klassenverbund diskutieren. In dieser Diskussion ist die Rolle der moderierenden Lehrperson besonders herausfordernd.
Aus den dargelegten Gründen gibt es in der Fallstudie keine Lösungsvorschläge. Für Sie als Moderator können folgende Hinweise hilfreich sein:
Es empfiehlt sich, dass die Schülerinnen und Schüler vor der Bearbeitung dieses Falles sich mit den Themen «Wachstum» (Kap. 7) und «Marktwirtschaft» (Kap. 3) des Lehrbuchs «Aktuelle Volkswirtschaftslehre» von Peter Eisenhut und Jan-Egbert Sturm befasst haben.