Sowohl die Finanzkrise (2008) wie auch die Coronakrise (2020) haben den langfristigen Trend der steigenden Staatsverschuldung weiter verstärkt. Die weltweite Zunahme der Staatsverschuldung hat die Diskussion über Ausmass, Grenzen und Folgen der Staatsverschuldung neu entfacht. Dabei gehen die Meinungen weit auseinander: Mehrheitlich wird (wie bisher) vor den negativen Folgen der hohen Staatsverschuldung gewarnt, aber es mehren sich die Stimmen, welche diese Verurteilung der Staatsschulden als falsche Sichtweise und reinen Mythos kritisieren.
In der Fallstudie «Staatsverschuldung» lernen die Schülerinnen und Schüler, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Warum machen Staaten überhaupt Schulden? Sind alle Arten von Staatsschulden gleich gut oder schlecht? Wo liegen die Grenzen der Staatsverschuldung? Welche Möglichkeiten bestehen, die heute rekordhohen Staatsschulden in den nächsten Jahrzehnten wieder abzubauen? Ist der Abbau der Staatsschulden überhaupt notwendig?
Der Fall wird von den Schülerinnen und Schülern am besten in kleinen Gruppen bearbeitet. Die Ergebnisse lassen sich im Plenum zusammentragen, diskutieren und durch die Lehrperson ergänzen.
Es empfiehlt sich, dass sich die Schülerinnen und Schüler vor der Bearbeitung dieses Falles mit den Themen «Staatsfinanzen» und «Geldpolitik» auseinandersetzen. Als Vorbereitung eignen sich die Kapitel 9 und 11 aus dem Lehrbuch «Aktuelle Volkswirtschaftslehre» von Peter Eisenhut.