Seit 2024 ist «Wirtschaft und Recht» an Schweizer Gymnasien ein gleichwertiges Maturitätsfach. Der Weg dahin beleuchtet Franz Eberle in «Die Volkswirtschaft».
Die wirtschaftliche Bildung ist seit Langem Teil der Allgemeinbildung, wurde in Schweizer Gymnasien jedoch erst mit der Maturitätsreform 2024 vollständig anerkannt. Durch das revidierte Maturitätsanerkennungsreglement (MAR) 2023, das im August 2024 in Kraft trat, ist das Fach «Wirtschaft und Recht» nun ein gleichwertiges Grundlagenfach mit Maturitätsnote.
Zuvor wurde wirtschaftlicher Bildung oft nur eine berufsvorbereitende Funktion zugeschrieben, die nicht Aufgabe des Gymnasiums sei. Kritiker bemängelten, sie würde ein gewinnorientiertes Denken fördern, das dem humanistischen Bildungsideal widerspreche. Trotzdem gab es bereits vor 1972 das Freifach Wirtschaftskunde an einigen Schulen.
Franz Eberle, emeritierter Professor für Gymnasial- und Wirtschaftspädagogik, erläutert in einem Artikel in «Die Volkswirtschaft» vom 2. Juni 2025 («Wirtschaft und Recht als Maturitätsfach für alle»), wie es zu dieser Entwicklung kam. Dabei beleuchtet er die teils erstaunlichen Widerstände und die Argumente, die in der Vergangenheit gegen das Fach vorgebracht wurden.
Eberles Fazit: Das neue MAR 2023 schafft die Grundlage für eine angemessene wirtschaftliche Bildung am Gymnasium. Entscheidend ist nun, dass das Grundlagenfach W&R im Rahmen der Umsetzung ausreichend Unterrichtszeit erhält. Dieser Hoffnung schliessen wir uns an.
Quelle: Die Volkswirtschaft / Franz Eberle
Franz Eberle war Professor für Gymnasial- und Wirtschaftspädagogik an der Universität Zürich (1999–2019). Nach seinem Studium an der Universität St. Gallen wirkte er in verschiedenen Funktionen als Lehrer, Dozent und Forscher im Bereich der Sekundarstufe II.