Die Lenkungsabgabe auf fossilen Brennstoffen wird in der Schweiz bereits seit 2008 erhoben. Der siebenminütige 3sat-Beitrag vom 19.03.2020 diskutiert die Machbarkeit einer solchen Abgabe auf Treibstoffen.
Laufzeit: 07:02 Minuten
Bei Problemen mit dem Abspielen des eingebetteten Videos nutzen Sie bitte nachstehenden Direktlink:
Video in neuem Fenster öffnen
Während der Coronapandemie geriet die Klimadiskussion in den Hintergrund, und die CO2-Emissionen werden voraussichtlich weiter steigen, während eine Lenkungsabgabe auf Treibstoffen diskutiert wird.
Ein Drittel der CO2-Emissionen in der Schweiz entsteht im Verkehr. Daher werden von verschiedenen Seiten Preiserhöhungen auf Treibstoffen gefordert. Eine Bestandsaufnahme in der Bevölkerung zeigt: Die Meinungen hierzu sind geteilt.
Der Verkehr ist in der Schweiz das «Sorgenkind» in Bezug auf den Klimawandel: Im Gegensatz zu den allgemein sinkenden Emissionen steigen sie in diesem Bereich jährlich an.
Seit rund 10 Jahren wird auf Heizöl und Erdgas eine Lenkungsabgabe erhoben, die 2018 96 CHF pro Tonne CO2 betrug. Zwei Drittel des Geldes gehen über die Jahresabrechnung der Krankenversicherungen an die Bevölkerung zurück, ein Drittel fliesst in umweltfreundliche Bauprojekte und nachhaltige Technologien.
Seit Einführung der Lenkungsabgabe sind die Emissionen aus Brennstoffen rückläufig. 2015 lagen sie rund 10 Prozent unter dem erwarteten Wert ohne Abgabe. Das Prinzip hat aber eine Schwachstelle: Die Kosten sind gut sichtbar, die Rückvergütung hingegen wird kaum wahrgenommen.
Der Erfolg der Lenkungsabgabe auf Brennstoffen zeigt, dass auch im Treibstoffbereich Fortschritte möglich sind. Um die Akzeptanz zu erhöhen, sind bessere Informationskampagnen nötig, sowie ein Umdenken in der Gesellschaft, um den Umweltschutz stärker hervorzuheben.
Der Emissionshandel schafft Anreize für Unternehmen, ihre Emissionen zu verringern. Der dreiminütige Beitrag des Umweltbundesamts vom 05.11.2018 erklärt, wie dieses Marktinstrument funktioniert.
Laufzeit: 03:00 Minuten
Um Treibhausgasemissionen zu verringern hat die EU im Jahr 2005 den Emissionshandel eingeführt. Dieser schafft Anreize für Unternehmen, weniger Kohle und Gas zu verbrennen.
Der Emissionshandel funktioniert nach «cap» und «trade» (Letzerer im Video nicht erklärt). «Cap» legt die Anzahl der Emissionsberechtigungen fest, die gekauft oder ersteigert werden können. Unternehmen müssen am Jahresende Berechtigungen für ihre Emissionen abgeben, sonst drohen Sanktionen.
Um die Klimaziele zu erreichen, wird das «cap» jährlich gesenkt, wodurch die erlaubten Gesamtemissionen sinken. Unternehmen mit überschüssigen Berechtigungen verkaufen diese, was den Marktpreis erhöht. Ein höherer Preis macht es für Unternehmen attraktiver, auf umweltfreundlichere Technologien umzusteigen.