Nudging und Finanzbildung: Interview mit Monika Bütler

Wie können Schubser (engl. Nudges) uns das Leben einfacher machen? Und welche Grundlagen zum Thema Finanzen sollten wir alle kennen?

Die HSG-Honorarprofessorin Monika Bütler gibt in einem Interview mit SwissLife Antwort auf diese und weitere Fragen.  
 

Ein Themenschwerpunkt im Interview ist das sogenannte Nudging. Dabei geht es darum, Menschen dazu zu bringen, wünschenswerte Entscheidungen zu treffen.

Ein Beispiel ist das Setzen von sogenannten «Defaults», also Standardoptionen: Wird etwa bei der Organspende ein expliziter Widerspruch anstelle einer expliziten Zustimmung benötigt, erhöht sich die Anzahl Organspender:innen von etwa 10% auf 90%.

Wichtigkeit von Transparenz

Allerdings bringt Nudging laut Bütler die Gefahr mit sich, dass Menschen keinen Anreiz mehr haben, über ihre Entscheidungen nachzudenken. Daher ist Transparenz zentral: Menschen sollten stets wissen, dass man sie mit Nudging in eine bestimmte Richtung bewegen will.

Mehr Finanzbildung an Schulen

Ein zweiter Schwerpunkt im Interview liegt auf der Wichtigkeit von finanzieller Grundbildung. So ist laut Bütler zentral, dass das Bewusstsein für langfristige Folgen von Finanzentscheidungen, die Folgen von Zins und Zinseszins sowie die Wichtigkeit von Risiko-Diversifikation an Schulen vermittelt wird.

Bütler betont zudem, dass es wichtig ist früh damit zu beginnen, damit auch Frauen bzw. Mädchen abgeholt werden. 

Das vollständige Interview, erschienen im Blog von SwissLife, können Sie hier nachlesen.

Nudging

Der Begriff Nudging (engl. für «Anstossen» oder «Schubsen») stammt aus der Verhaltensökonomie und bezeichnet eine Strategie, um das Verhalten von Menschen gezielt zu beeinflussen. Ziel ist es, Menschen dazu zu bewegen, sich für eine erwünschte Verhaltensweise zu entscheiden, ohne dabei auf Zwang, Verbote oder ökonomische Anreize wie z. B. Preissignale zu setzen.  

Portrait von Damian Diethelm
Beitrag von:
Damian Diethelm
erstellt am 31.10.2023