Ziel der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist es, die Preisstabilität zu gewährleisten und dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung zu tragen. Ihr wichtigstes geldpolitisches Instrument ist dabei der SNB-Leitzins. Dieser ist eine Art Wegweiser und zeigt, in welche Richtung die SNB die Geldpolitik steuern möchte.

Effektiv für den Markt und die Umsetzung der Geldpolitik wichtig ist indes der SARON. Der SARON ist der tatsächliche kurzfristige Geldmarktzins, der durch den Handel mit Geld zwischen den Banken entsteht. Der Markt, auf dem dieser Handel stattfindet, ist der Frankengeldmarkt.
Änderungen der kurzfristigen Geldmarktzinsen übertragen sich auf die Finanzmärkte und von da auf die Zinsen, die in unserem Alltag eine Rolle spielen: die Sparzinsen, Kreditzinsen, Hypothekarzinsen usw.
Die Übertragung der Geldpolitik vom Leitzins über die kurzfristigen Geldmarktzinsen und schliesslich auf die Zinsen, die für die Konsum- und Investitionsentscheide der Haushalte und Unternehmen bestimmend sind (Kreditzinsen, Sparzinsen, Hypothekarzinsen usw.), ist indirekt und keineswegs mechanisch.

Damit die Übertragung vom Leitzins auf den SARON funktioniert, macht die SNB mit Banken Geschäfte, die sich am SNB-Leitzins orientieren. Sie nutzt dazu sogenannte Offenmarktoperationen.

Vor der Finanzkrise 2007/2008 nutzte die SNB primär Repo-Geschäfte, um den Zinssatz am Geldmarkt nahe am Leitzins zu halten.

Nach Ausbruch der Finanzkrise 2007/2008 reichten die konventionellen geldpolitischen Massnahmen nicht aus, um die Geldpolitik zu steuern und den Franken zu stabilisieren. Deshalb kaufte die SNB zusätzlich Fremdwährungen und führte den Negativzins ein.
Seit 2022 verzinst die SNB Zentralbankgeld, damit sich der SNB-Leitzins auf das allgemeine Zinsniveau überträgt, und sorgt mit abgestufter Verzinsung dafür, dass der Geldmarkt auch bei einem stark erhöhten Geldangebot funktioniert. Ergänzend dazu setzt die SNB liquiditätsabschöpfende Offenmarktoperationen ein.