Der Finanzblog «Schwiizerfranke» liefert praxisnahe Tipps zu Vorsorge, Sparen und Investieren, speziell für die Schweizer Bevölkerung. Ziel ist es, finanzielle Bildung zu fördern und einfache Wege zum Vermögensaufbau aufzuzeigen.
Gründer Eric Marschall engagiert sich leidenschaftlich für finanzielle Selbstständigkeit und vermittelt Finanzwissen modern und verständlich – auch über Instagram, wo er besonders bei jungen Menschen erfolgreich ist. Spannend sind für ihn Finanzen im Kontext von Social Media und Künstlicher Intelligenz – Themen, über die wir mit ihm gesprochen haben.
Schwiizerfranke
Der Finanzblog «Schwiizerfranke» zählt gemäss eigenen Angaben zu den reichweitenstärksten Plattformen für Schweizer Finanzwissen. Die Mission des Blogs: Finanzbildung kostenlos, fundiert und pragmatisch bereitstellen, damit möglichst viele Menschen davon profitieren können.
Eric Marschall: Früher waren Finanzen oft unnötig kompliziert dargestellt – komplexe Fachsprache und undurchsichtige Strukturen rechtfertigten hohe Gebühren. Heute ist es das Gegenteil: Nach einem 30-Sekunden-Kurzvideo meinen Jugendliche, sie könnten sofort investieren. Aber zwischen diesen Extremen liegt die Wahrheit.
Social Media macht Investieren verführerisch einfach. Ein kurzes Video zeigt, wie man eine Trading-App herunterlädt, und schon fühlen sich Schüler wie Profis. Was dabei fehlt, sind die wichtigen Grundlagen: Wie reagiere ich, wenn meine Aktien 20% verlieren? Was passiert steuerlich, wenn ich mit Kryptowährungen handle? Wie funktioniert die Säule 3a wirklich?
Diese «langweiligen» Themen kosten junge Menschen später richtig viel Geld. Emotionale Entscheidungen beim ersten Marktcrash, vergessene Steuern oder das Investieren der Ausbildungskosten – das sind die echten Gefahren der Vereinfachung.
Für Lehrpersonen ist das eine grosse Herausforderung: Wie erklärt man Jugendlichen, dass komplexe Finanzthemen nicht in 15 Sekunden zu verstehen sind? Gleichzeitig ist Social Media aber auch eine Chance, weil es Finanzthemen endlich interessant macht. Plötzlich reden 16-Jährige über ETFs – das ist doch genial, oder?
Viele junge Menschen erzählen ChatGPT ihre intimsten Dinge – auch ihre Finanzsorgen. Das eröffnet riesige Chancen: KI kann bei Schulden helfen, Sparpläne erstellen oder erklären, warum die Säule 3a schon mit 18 sinnvoll sein kann. Sie ist wie ein Finanzberater, der nie urteilt und rund um die Uhr verfügbar ist.
Ein Lernender kann fragen «Ich habe 2'000 Franken Schulden, was soll ich tun?» und bekommt einen konkreten Plan. KI kann auch beim ersten Lohnausweis helfen oder zeigen, welche ETFs für junge Anleger geeignet sind.
Das macht Finanzwissen endlich für alle zugänglich – nicht nur für die, deren Eltern sich auskennen. Gerade in der Schweiz, wo Geld oft Tabu ist, kann KI diese Lücke schliessen.
Aber Vorsicht: KI fragt nicht immer genügend nach. Sie kennt nicht die ganze Lebenssituation oder beispielsweise die kantonalen Feinheiten. Wenn jemand fragt «Soll ich 10'000 Franken in Bitcoin investieren?», weiss KI nicht, ob das die Ersparnisse für die Lehre sind.
Für den Unterricht ist KI trotzdem perfekt: Sie kann individuell auf Fragen eingehen und komplexe Themen Schritt für Schritt erklären. Die Zukunft gehört der Kombination: KI für schnelle Hilfe und Grundlagen, Menschen für die wichtigen Lebensentscheidungen.
Quelle: Schwiizerfranke
Eric Marschall, ehemaliger Mechatronik-Ingenieur und zertifizierter Vermögensberater (IAF), hat sich 2019 entschieden, seine Leidenschaft für Finanzbildung zum Beruf zu machen. Mit seiner Expertise setzt der Süddeutsche sich dafür ein, Finanzwissen verständlich und praxisnah zu vermitteln.